Notfallseelsorge ist das ökumenische Angebot der Kirchen, Menschen seelsorglich beizustehen, die sich in einer akuten Krisensituation befinden. Häufig sind Notfallseelsorger bei Unfällen auf der Straße oder am Bahngleis, bei Suizid oder plötzlichen Todesfällen im Einsatz. Aber auch diverse Großschadenslagen wie in Bad Reichenhall, Eschede, Bad Aibling, im Ahrtal oder Amokläufe an Schulen wie Erfurt, Winnenden und Ansbach sind Einsatzorte, an denen Seelsorgerinnen und Seelsorger unterstützend tätig werden.
Notfallseelsorge richtet sich an die von der Krise Betroffenen und ihre Angehörigen, gilt aber auch den Mitarbeitenden der beteiligten Rettungs- und Hilfsdienste, der Feuerwehren und der Polizei. Notfallseelsorge ist seelsorgliche Akuthilfe für die ersten Stunden nach einem belastenden Ereignis.
Grundsätzlich steht sie allen Menschen offen, die in einer akuten Krisensituation seelsorgliche Unterstützung wünschen oder für die ein seelsorglicher Beistand gerufen wird – unabhängig von ihrer konfessionellen Zugehörigkeit, ihrer religiösen Prägung oder ihrer Weltanschauung.
Die Notfallseelsorge arbeitet in enger Partnerschaft mit den Rettungsdiensten, den Feuerwehren, der Polizei, den psychosozialen Beratungs- und Therapieeinrichtungen und den Seelsorgerinnen und Seelsorgern der örtlichen Kirchengemeinden. Eingebunden in die Alarmierungsstruktur der Rettungs- und Hilfsdienste und ausschließlich in Gang gesetzt über die zuständigen Leitstellen, ergänzt und unterstützt die Notfallseelsorge die Arbeit der Einsatzkräfte.
Die Notfallseelsorge selbst bleibt rein auf die enge zeitliche und räumliche Nähe zum Krisenereignis begrenzt und öffnet von dort aus Türen zu den seelsorglichen Angeboten der Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen von Diakonie und Caritas sowie zu den beratenden und therapeutischen Diensten psychologischer und sozialer Einrichtungen.
Seit dem Jahr 2002 gibt es im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen das Angebot der Notfallseelsorge. Der Bereich, in dem Seelsorgerinnen und Seelsorger des Pappenheimer Dekanats im Einsatz sind, umfasst dabei schwerpunktmäßig die Region Ost.
Durch einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch mit Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften wird die gemeinschaftliche Arbeit gestärkt und das Zusammenwirken gefördert. Ein jährlicher ökumenischer „Blaulichtgottesdienst“ fördert die wechselseitige Vernetzung und bietet zugleich geistliche Zurüstung für die gleichermaßen wichtige wie notwendige Aufgabe.
Ansprechpartner für das Dekanat Pappenheim:
Pfarrer Gerd Schamberger
Evang.-Luth. Kirchengemeinde Pappenheim
Telefon: 09143 248
E-Mail: gerd.schamberger@elkb.de
Infos zur Notfallseelsorge in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern:
www.notfallseelsorge-bayern.de